Print Friendly, PDF & Email

Informationsblatt für Patienten

Print Friendly, PDF & Email

Schwangerschaftsdiabetes

Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Schwangerschaftsdiabetes ist eine erstmals während einer Schwangerschaft aufgetretene Zucker-Stoffwechselstörung. Bei den meisten Frauen normalisiert sich der Zucker-Stoffwechsel nach der Geburt wieder, selten kann aber ein Diabetes mellitus Typ 2 persistieren. Frauen, welche einen Schwangerschaftsdiabetes hatten, haben ein erhöhtes Risiko, später einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln.

Wie entsteht Schwangerschaftsdiabetes?

Während der Schwangerschaft werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, welche der Insulinwirkung entgegen wirken. Somit kommt es zu einer erhöhten Insulinresistenz resp. einem erhöhten Bedarf an Insulin. Kann die Bauchspeicheldrüse diesem gesteigerten Bedarf nicht nachkommen, entwickelt sich ein Schwangerschaftsdiabetes mit erhöhten BZ-Werten.

Gibt es Risikofaktoren für die Entstehung eines Schwangerschaftsdiabetes?

Als Risikofaktoren gelten folgende:

Übergewicht, mütterliches Alter über 30, Diabetes mellitus Typ 2 in der Familie, Schwangerschaftsdiabetes während einer früheren Schwangerschaft, starke Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, Geburtsgewicht von früheren Kindern über 4500g, mehr als 3 zurückliegende Fehlgeburten unklarer Ursache in der Vorgeschichte, polycystisches Ovarsyndrom, ethnische Herkunft.

Unabhängig vom Risiko wird empfohlen, zwischen der 24. und 28.Schwangerschaftswoche einen Zucker-Belastungstest durchzuführen. Bei vorliegenden Risikofaktoren wird der Test schon vorzeitig in der 12.-16. Schwangerschaftswoche empfohlen.

Wie merke ich, ob ich Schwangerschaftsdiabetes habe?

In der Regel bestehen keine Symptome. Der Schwangerschaftsdiabetes wird durch das Routinescreening, welches Ihr Frauenarzt durchführen sollte, erfasst.

Wie wird Schwangerschaftsdiabetes behandelt?

In den meisten Fällen kann eine Normalisierung der Blutzuckerwerte durch ein angepasstes Essverhalten und moderate körperliche Aktivität erzielt werden. Sollten dadurch die Blutzuckerzielwerte nicht erreicht werden, wird eine Insulintherapie eingeleitet.

Wie hoch sollte mein Blutzucker in der Schwangerschaft sein?

In der Schwangerschaft gelten strengere Regeln als ausserhalb der Schwangerschaft, weil schon geringere Blutzucker-Erhöhungen zu unerwünschten Folgen für die Schwangerschaft und das Baby führen können. Nüchtern oder vor den Mahlzeiten sollte der Blutzucker unter 5.1mmol/l, eine Stunde nach der Mahlzeit sollte der Blutzucker wieder unter 8mol/l liegen.